Eiszeitkunst – Höhlenmalerei in den
Höhlen des Lonetals
Hat es dort an den Fels- und Höhlenwänden jemals Abbildungen durch Menschenhände gegeben?
Wir wissen es nicht.
Und wenn, ist anzunehmen, dass durch die feuchtkalten Witterungseinflüsse die Kunstwerke durch Erosion schon vor langer Zeit unkenntlich geworden sind.
Dennoch wäre es möglich, dass in der Zeit des Aurignacien, also aus der Zeit, aus der auch die figürlichen Fundstücke aus Elfenbein, wie das Mammut und das Pferdchen, die Menschen Bilder von Wildtieren an die Höhlenwände malten.
Die Warscheinlichkeit, daß es Malereien in den Höhlen am Rande der schwäbischen Alb gab, wird um so deutlicher, wenn man nach Südfrankreich zu den Höhlen von Lascaux und Altamira schaut.
Dort haben die zur selben Zeit lebenden Menschen wunderbare Kunstwerke von den damals lebenden Tieren an Höhlendecken und –wänden der Nachwelt hinterlassen.
Das Experiment
Womit und mit welcher Technik gelang es den Menschen diese großartige Dokumente zu realisieren?
Da ich bereits die Bilder großer Meister kopiert habe, um mehr über die Technik, wie sie gemalt wurden zu erfahren, wusste ich, dass Versuche zu der Lösung führen können.
Als Untergrund nahm ich eine Steinplatte aus Kalkgestein, genauer gesagt, eine polygonale, spaltrauhe Platte aus Solnhofener „Scherben“.
Die Farben: Schwarz in Form von Holzkohle und Ruß. Als rötliche Farben werden heute wie damals eisenoxidhaltige Erden, genannt Rötel, verwendet. Auch Ocker ist eine solche Naturfarbe; je nach Herkunft je nach Herkunft ergeben sich unterschiedliche Farbnuancen von Hellgelb bis Dunkelbraun.
Die Farben habe ich erst nach dem Umreißen der Figur mit Kohle mit dem Finger aufgebracht.
Als Medium habe ich Wasser, Speichel, Hühnereiweiß und tierisches Fett probiert.
Je nach Dicke des Farbauftrags erhielt ich auf der sehr rauen Solnhofener Platte ein unterschiedliches Ergebnis.
Die Konturen habe ich durch nochmaliges Umreißen mit Kohle verstärkt.
Sie haben einige der Tiere erkannt, richtig, die Originale sind aus der berühmten Höhle von Lascaux. Das kopieren kann doch jeder, werden sie sagen.
Aber es hat Sinn gemacht.
Aus dieser Aktion habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass es eine weitere Technik des Farbauftrags gab.
Die Umrisse der Tierfigur wurden warscheinlich zuerst mit einem Haftmittel vorgemalt, der der Farbauftrag erfolgte durch das Aufpusten des trockenen Farbpulvers auf die feuchte Kontur.
Wie die Bilder in den Höhlen des Lonetals und der Umgebung vor 30000 Jahren auch immer gestaltet wurden und ausgesehen haben, jetzt ist es ihrer Phantasie überlassen, sich eine Vorstellung zu machen, wie das Leben damals ausgesehen hat.